Samsung Crystal Blue
- Preis: 2379 Euro (UVP)
- Testurteil: sehr gut
- Preis/Leistung: gut
- Funktionsumfang: sehr gut
- Bedienung: überragend
- Verarbeitung: sehr gut
Einen Menschen, der von sich behauptet, dass er gerne wäscht, wird man wohl selten finden. Da die meisten Waschmaschinen zudem nicht wirklich hübsch aussehen, werden sie oft ins letzte Eck verbannt. Mit der neuen vernetzten Waschmaschine Crystal Blue soll es anders sein. "Das Samsung Produkt-Design geht (...) weit über Technologie hinaus und stellt eine emotionale Verbindung zwischen Produkt und Mensch her", so die Koreaner. Was pathetisch klingen mag, trifft wirklich zu. Nach dem Öffnen steht ein Prachtstück einer Waschmaschine vor einem, das man ganz sicher nicht verstecken und auch nicht mehr hergeben will. Deshalb trifft es der Name Crystal Blue auch besser, also die recht nüchterne Produktbezeichnung WW9000.
Crystal Blue stammt vom Design der Waschmaschine. Die Öffnung an der Vorderseite erinnert an ein Bull-Auge, das bei eingeschaltetem Trommellicht blau schimmert. Das mag bei einem Science-Fiction-Fan Assoziationen zu Star Trek hervorrufen, bei anderen Gedanken ans Meer. Auf jeden Fall setzt das 36 cm breite Fenster einen Design-Akzent. Darüber thront ein Farb-LCD-Touchdisplay anstatt des traditionellen Drehreglers.
Im Heimnetz per WLAN
Interpretationsspielraum lassen ebenfalls die in die Seitenteile eingearbeiteten Wellen. Für den einen mögen sie das Meer symbolisieren, der andere sieht darin WLAN-Wellen. Womit wir auch bei dem für uns interessantesten Feature wären: der Konnektivität. Die Crystal Blue lässt sich per WIFI ins Heimnetz einbinden und gehorcht dann Smartphone und Tablet.
Wer befürchtet, dass die Waschmaschine jetzt zur High-Tech-Zentrale wird, die nur noch ein Profi versteht, sei beruhigt. Die Anbindung ans Heimnetz macht die Bedienung einfacher, nicht schwieriger. Dennoch: Es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn die Waschmaschine nach dem Starten erst einmal ein Software-Update über das Internet macht.
Trotzdem gelingt die Installation völlig reibungslos: Schläuche für Wasserzu- und -abfluss anschließen, den Netzstecker mit dem Strom verbinden und schließlich die App "Samsung Smart Home" mit dem Smartphone aus dem Android-Store laden (die iOS-App war zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar). Nach dem Öffnen der App sehen wir nicht nur eine Seite für die Waschmaschine, sondern auch welche für Kühlschrank, Ofen, Lampen, Staubsaugerroboter und Klimaanlage - vernetzte Produkte, die Samsung nach und nach auch in Deutschland auf den Markt bringen will.
Die Waschmaschine von unterwegs steuern
Wir klicken in der Anwendung auf die Waschmaschine, worauf ein zusätzliches Plug-In installiert wird. So können wir die Waschmaschine per App ganz einfach ins WLAN einbinden. Später soll sie uns auch dabei helfen, das Waschprogramm zu wählen: beispielsweise "Gärtner", das sich besonders mit Erde und Ölflecken verschmutzter Kleidung annimmt. Um leicht dreckige, täglich getragene Wäsche kümmert sich etwa das Programm "Berufstätige".
Wer will, kann auch alles selbst bestimmen und zwischen Temperaturen von 20 bis 95 Grad und Drehzahlen von 400 bis 1600 Umdrehungen pro Minute wählen. Auf "Play" geht's los und der Countdown in der App beginnt zu zählen. Ist der Waschgang zu Ende, wird der Nutzer über sein Smartphone alarmiert. Praktisch ist außerdem: Durch die App hat man auch von unterwegs Zugriff auf seine Waschmaschine. Belädt man etwa morgens die Waschmaschine und will, dass die Kleidung bei der Rückkehr fertig ist: einfach rechtzeitig unterwegs den Waschgang starten.
In der App ist es außerdem möglich, Szenen anzulegen. Das macht vor allem dann Sinn, wenn zusätzliche, smarte Samsung-Produkte in Deutschland auf dem Markt sind. Die Szene "Wohnung verlassen" würde dann etwa automatisch Licht, Ofen und Waschmaschine ausschalten.